FDP-Abgeordnete unterstützen Errichtung eines Nationalparks Steigerwald

Die drei FDP-Landtagsabgeordneten Sebastian Körber, Alexander Muthmann und Christoph Skutella informierten sich bei Vertretern des Vereins Nationalpark Steigerwald, des Freundeskreis Nationalpark Steigerwald und des BUND Naturschutz in Bayern über die Herausforderungen und Chancen durch die mögliche Errichtung eines dritten bayerischen Nationalparks im nördlichen Steigerwald. Die Initiative sieht einen Nationalpark vor, welcher ausschließlich auf dem Gebiet der Bayerischen Staatsforsten entstehen könnte. Privatwald wäre nicht betroffen. An der gemeinsamen Wanderung durch die teils Jahrhunderte alten Buchenbestände des Steigerwalds bei Ebrach im oberfränkischen Landkreis Bamberg nahmen u.a. Kreisrat Dr. Liebhard Löffler, 1. Vorsitzender des Vereins Nationalpark Steigerwald – des mit fast 1500 Mitgliedern größten deutschen Nationalparkvereins, Dr. Ralf Straußberger, Geschäftsführer des Freundeskreis Nationalpark Steigerwald und Waldreferent des BUND Naturschutz in Bayern, sowie Kreisrat Marco Strube, Vorsitzender der FDP im Landkreis Bamberg und Christian Weber, stellv. Bezirksvorsitzender der oberfränkischen Liberalen teil.

Christoph Skutella, MdL ist u.a. Sprecher der FDP-Fraktion im Bayerischen Landtag für Umwelt und Forsten. Er verweist auf die hohe ökologische Wertigkeit der Buchenbestände im Steigerwald und sieht gute Chancen dafür, dass der Steigerwald nachträglich auch zum Weltnaturerbe ernannt werden könnte:

„Die zum Teil 300-jährigen Buchenbestände im Steigerwald gehören mit zu den wertvollsten Laubwäldern in ganz Deutschland. Ein großräumiges Schutzgebiet aus Laub- und Mischwaldbeständen zum Schutz der bayerischen Natur- und Artenvielfalt wäre zudem eine angemessene Ergänzung zu den beiden bestehenden Nationalparken Berchtesgaden und Bayerischer Wald.“

Auch Alexander Muthmann, MdL könnte sich einen Nationalpark im Steigerwald gut vorstellen. Der FDP-Abgeordnete war von 2002 bis 2008 Landrat im Landkreis Freyung-Grafenau. In seinem Heimatlandkreis wurde 1970 mit dem Nationalpark Bayerischer Wald, der erste Nationalpark Deutschlands gegründet. Für Ihn überwiegen deutlich die Chancen für Oberfranken und den Landkreis Bamberg:

„Wenn der Steigerwald aufgrund seiner Buchenwälder zum Weltnaturerbe ernannt wird, könnte er zusammen mit den Weltkulturerbe-Städten Würzburg und Bamberg, eine Achse aus drei Welterbestätten in Deutschland bilden, was die Anziehungskraft der Region ungemein steigern könnte. Bei der Gründung des Nationalparks Bayerischer Wald gab es vor 50 Jahren auch einige Bedenken - aber heute würde meine Heimatregion den Nationalpark nicht mehr hergeben, weil die Erfahrungen überzeugen und der Nationalpark ein wichtiger Imageträger ist.“

Der oberfränkische FDP-Abgeordnete Sebastian Körber, MdL aus Forchheim pflichtet seinen Landtagskollegen bei und sieht großes Potential in der vorgestellten Kompromisslösung der Akteure vor Ort. Mit Errichtung eines dritten bayerischen Nationalparks auf dem Gebiet der Bayerischen Staatsforsten im nördlichen Steigerwald kann der Freistaat einen echten Beitrag zu Umwelt- und Klimaschutz leisten:

„Privatwaldbesitzer wären durch die vorgesehene Errichtung des Nationalparks im nördlichen Steigerwald nicht betroffen und auch möglicherweise, wegfallender Holzeinschlag in der Region kann durch eine naturnahe Forstwirtschaft zusammen mit einem funktionierenden Holzmanagement kompensiert werden. Auch die Jagd wäre nicht verboten. Im Steigerwald können wir zeigen, dass Wirtschaft und Wildnis in Einklang gebracht werden können.“ 

Im Anschluss an die Wald-Exkursion sagen die drei Abgeordneten zu, sich in München und auch mit Blick auf die Landtagswahl im kommenden Jahr für eine Errichtung eines Nationalparks Steigerwald einzusetzen. Auch die FDP vor Ort hatte sich in der Vergangenheit wiederholt für den Nationalpark ausgesprochen.